Bringt Vogelkacke eigentlich Glück? Das frage ich mich schon seit mehreren Tagen, genau genommen seit der weiße Flatschen (warum eigentlich weiß?) beim Spazierengehen auf meiner Hand und auf dem Kinderwagen gelandet ist. Seitdem warte ich darauf, dass mir etwas richtig Gutes passiert. Ein weit entfernter Verwandter zum Beispiel, der meiner Familie ein Haus an der Côte d’Azur vermacht. Man darf ja wohl mal träumen … Vielleicht bestand mein Glück auch einfach darin, dass die Vogelkacke auf dem Kinderwagen gelandet ist – und nicht im Inneren. Andererseits ist meine Tochter sowieso ein cleveres Dämonenbaby und will die meiste Zeit auf meinem Arm verbringen. Womöglich besitzt sie hellseherische Fähigkeiten und wusste über die Pläne des Vogels Bescheid. Okay, jetzt kommt die Fantasy-Autorin durch, I’m sorry.
Mein Ziel war es, einen positiven Einstieg zu finden, bloß zweifle ich in diesem Moment selbst daran, dass die Vogelkacke dafür taugt. Im Prinzip will ich mit diesem Eintrag auf Folgendes hinaus: Ich mag Social Media nicht. Yep, manche wussten es vielleicht schon – andere erfahren es jetzt. Aber es ist wahr: Wenn ich mich mal wieder in dem Reel-und TikTok-Dschungel verliere, habe ich nicht selten das Gefühl, mich in einem Zirkus zu befinden, in dem jeder darauf hofft, das beste Kunststück aufzuführen. Und I don’t judge. Auch ich versuche, mit meinen Videos Sichtbarkeit für meine Bücher und Figuren zu schaffen. Aber manchmal würde ich den Zirkus trotzdem gern verlassen. Deshalb dachte ich mir: Ich brauche einen Platz außerhalb von TikTok und Instagram. Einen, an dem ich mich wohlfühle und an dem wir ein bisschen quatschen können.
So bin ich auf die Idee gekommen – dass ich überhaupt noch Ideen habe, ist wirklich erstaunlich, denn in meinem Kopf spielt sich in Dauerschleife der Happy Song (von Imogen Heap – Empfehlung an dieser Stelle) ab, gefolgt von a chuby chab chab chaaaaby chab. ‚A chuby chab‘ ist eine Eigenkreation. Und es gibt einen Tanz dazu. Ihr hättet Dennis‘ Gesichtsausdruck sehen sollen, als er an einem Abend nach Hause kam und gefragt hat, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Was ich den ganzen Tag gemacht habe??? Gestillt, getragen, gespielt, Haushalt, Beikost von den Wänden gekratzt, Vogelkacke ausgewichen, während der Nickerchen versucht zu arbeiten … Stattdessen habe ich lediglich gesagt: A chuby chab.
Meine Lektorin würde mich nun daran erinnern, dass ich mich zu weit von meinem ursprünglichen Gedanken entfernt habe – ungefähr so weit wie vom Olymp zur Spiegelstadt (was die Spiegelstadt ist, erfahrt ihr übrigens in Grave, ET am 28.06., dem ersten Flami-Spin-off-Band). Hatte ich schon erwähnt, WIE SEHR ICH MICH FREUE, euch wieder ins Flame-Universum mitzunehmen? Und es wird spicy. Seeeeeehr spicy zwischen Nero und Grave *seufz*. Ich schätze, jetzt ist der Punkt, an dem das Manuskript im Schredder gelandet wäre. Upsi. Der rote Faden ist bei mir immer eine verknotete Spaghetti.

Auf Umwegen und weil Social Media nicht mein Wohlfühlort ist (und ich bin absolut dafür, im Leben überwiegend die Sachen zu tun, mit denen man sich wohlfühlt), bin ich also auf die Idee gekommen, meiner Autorenwebsite ein wenig Leben einzuhauchen und diesen Blog zu starten. Aufregend, oder? Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall furchtbar aufgeregt. Ich meine, wer bin ich, dass ich einen Blogeintrag verfasse? Ganz bestimmt hat Loudmouth mich dazu inspiriert. (Ich vermisse Silver Mountain, obwohl Band 3 erst im März erschienen ist!) Allerdings könnte ich mir einen Podcast nicht vorstellen – dafür bin ich echt nicht spontan genug. Daher dieser Blog, wobei ich direkt eine Warnung aussprechen muss: Es wird chaotisch. Ich weiß, ich weiß, nach diesem Text hättet ihr damit am wenigsten gerechnet. Aber mal im Ernst: Ich habe absolut keine Ahnung, welche Themen wir hier besprechen werden, wie oft ich dazu komme, etwas hochzuladen (die anstehende Veröffentlichung von Grave 1 und im Schreibprozess stecke ich auch). Wir lassen uns einfach überraschen.
Definitiv kann ich bereits sagen, dass mir das hier Spaß macht. Wahnsinnig viel Spaß! Trotzdem ist es auch ein bisschen komisch. Normalerweise schlüpfe ich beim Schreiben sofort in eine andere Haut. Es ist ungewohnt, aus meiner Sicht zu schreiben, meine Stimme in meinem Kopf zu hören (ich bin nicht komplett verrückt oder so, dort leben eben meine Figuren) und nicht die von jemand anderem. Deshalb war ich mit den ersten Worten etwas überfordert (s. die Vogelkacke-Story. Mit meinen Figuren, die andauernd die Welt retten, kann ich nicht mithalten). Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich werde wohl nicht die Welt retten, aber euch unterhalten vielleicht schon.

Danke, dass ihr mein Gebrabbel erduldet habt. Ich muss jetzt weiter, meine Tochter ist wach. Ihr wisst schon, a chuby chab und so.
Ich mache es mir leicht und leihe (Rage besteht immer darauf, dass es bloß geliehen ist*) einen Teil von Loudmouth‘ Worten:
Wir lesen uns – ganz bald
Eure Henriette
*um diesen Insider zu verstehen, müsst ihr nun wirklich einen Abstecher zu meiner Silver Mountain University-Reihe machen // Hier geht es zu den eBooks
P.S.: Ja, ich werde diese Website noch schöner gestalten. Irgendwann. Fühlt euch alle gedrückt.
P.P.S.: Bringt Vogelkacke nun Glück?